Die Planung für meinen 2018er Ski-Trip startete im vergangenen Sommer. Destinationen wie Norwegen, Georgien oder Alaska standen dabei zur Auswahl. Die Entscheidung ist am Ende auf Alaska gefallen. Skifahren oder auch nur reisen durch Alaska war schon immer ein grosser Traum von mir. Jetzt ist es an der Zeit diesen Traum Wirklichkeit lassen zu werden.


Photo: Will Wissman

Wenn Skifahren in Alaska dann Heliskiing! Und wenn Heliskiing in Alaska dann mit Seaba Heli in Haines. Seaba heisst abgekürzt «South East Alaska Backcountry Adventure» und ist im  Jahre 2002 gegründet worden. Seither steht Haines als Destination aller Big-Mountain Skifahrer ganz weit oben auf der Hitliste.

Es ist für mich das erste Mal, dass ich alleine auf einen Übersee Ski-Trip gehe. Nicht eine Sekunde habe ich mir während der Planung überlegt, wie das dann wohl so sein wird, ganz alleine als Frau in Alaska. Es war mein Traum dies zu machen, so fokussierte ich mich nur darauf ihn für mich ganz alleine zu verwirklichen und in vollen Zügen zu geniessen.

Ich muss gestehen – die Woche vor der Abreise habe ich nicht sonderlich gut geschlafen. Zweifel und Gedanken wie: Mache ich das Richtige? Das ist doch wahnsinnig, ich kenne dort ja niemanden und was ist, wenn etwas passiert? Warum genau soll ich das jetzt alleine für mich machen? Schossen mir ständig durch den Kopf – doch jetzt war es zu spät um nochmals alles zu hinterfragen – es gab nichts ausser es durch zu ziehen. Am 6. April morgens um 7 Uhr ging es los. Los nach Alaska «in to the wild!»

Geflogen bin ich mit British Airways von Zürich via London nach Seattle. Von Seattle flog ich mit Alaskan Airlines weiter bis nach Juneau. Juneau ist der Hauptort Alaskas. Haines, die Enddestination, ist nur auf dem See- oder Luftweg tagsüber bei gutem Wetter erreichbar. Da ich erst spät abends in Juneau gelandet bin, musste ich dort die Nacht verbringen und reiste erst frühmorgens mit einer Cessna 208B Grand Caravan weiter nach Haines.


Es war eine lange aber sehr unkomplizierte Reise. Keiner der Flüge war ausgefallen oder hatte Verspätung und auch alle Gepäckstücke sind heil am Zielort angekommen.



Haines liegt am nördlichen Ende der Chilkat-Halbinsel in Alaska. Wer einmal im 2000 Seelen-Ort war der kehrt wieder zurück. Der Ort ist magisch und jeder der einmal in seinem Leben dort war, kann das bestätigen. Haines ist der beste Heli-Ski Spot der Welt, das zumindest sagen die Ski-Pro‘s Tanner Hall, Lexi Dupont oder Parkin Costain. Lexi ergänzte ihre Aussage noch damit, dass Haines nicht nur in Sachen Skifahren grossartig sei, es sei auch der Ort an sich der magisch ist und sie nicht mehr los lasse. Als ich sie jetzt im April getroffen habe, war sie bereits das neunte Mal zum Skifahren hier.


Photo: Will Wissman / Rider: Henrik Harlaut

Nick von Seaba Heli hat mich am Flugplatz in Haines, in einem überdimensionalen Pick-Up abgeholt. Es war 9 Uhr und ich hellwach. Von Jetlag keine Spur. Viel mehr putschte mich das Adrenalin auf. Ich war auf alles gespannt was in den nächsten 10 Tagen auf mich zukommt. In der Seaba-Base, der „Fort Seward Lodge“ begrüsste mich Simon. Er ist Schweizer und arbeitet bei Seaba Heli als Guide. Simon ist für uns Europäer auch die Ansprechperson, wenn es um die Reiseplanung zu Seaba Heli geht.

Nach einem kleinen Frühstück und dem obligatorischen Sicherheits-Briefing fragte er mich: «Willst du heute noch Skifahren?» Ich schaute ihn an:  «Ist das eine Frage? Ja klar bin ich dabei!» antwortete ich ihm mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Für mich ist klar, jede Minute auf den Skis die ich kriegen kann will ich nutzen! Gesagt getan – rund eine Stunde später bin ich mit vier Jungs aus Kalifornien in einem Heli gesessen und fieberte meinem ersten Run in Alaska entgegen.




Photo: Will Wissmann


Photo: Will Wissman

Es ist schwer dieser erste Tag in Worte zu fassen. Fakt ist, es war definitiv einer der drei besten Skitage meines Lebens. Es hat einfach alles gestimmt – das Wetter, der Schnee, die Leute. Wir haben gelacht, «high fives» gegeben uns umarmt und den Tag bei Sonnenuntergang und ein paar Bier in der Lokalen Brauerei ausklingen lassen. Ganz ehrlich, was will man noch mehr?

Ja gut. Das war der erste Tag – es werden im Besten Fall noch 8 weitere solche Tage kommen haha!



Dass nicht jeder Tag so wie dieser sein kann muss man sich bewusst sein, wenn man einen Heliski-Trip bucht. Heliskiing ist extrem Wetterabhängig und kann teilweise auch frustrierend sein.  Es gibt Tage an denen klar ist, dass nicht geflogen werden kann. Dann gibt es aber auch Tage an denen man 4h am Flugplatz, mit der Hoffnung ein blaues Fenster und um ein paar Runs zu kriegen, wartet. Auch die Stimmung untereinander kann von einer Minute auf die andere kippen, daher ist es wichtig immer alles vor weg zu nehmen und sich ab allem zu freuen, was dann halt eben auch gerade passiert.

Die Jungs von Seaba Heli haben ein grosses Repertoire an Down-Days Aktivitäten parat und wenn alles nichts mehr hilft, die Bar in der „Fort Seward Lodge“ hat immer offen. Dass Seaba in einem kleinen Ort stationiert ist hilft ebenfalls. So schnell fällt einem dort die Decke nicht auf den Kopf.


                         

Photo: Will Wissman

Das Glück lag auf meiner Seite. Fünf volle Tage mit durchschnittlich 7 Runs konnte ich Skifahren. Jeder Tag war auf seine ganz eigene Weise einmalig. Die Chillkat River-Region ist vom Gelände her enorm vielseitig. Es hat gab Tage wo wir nur wunderschöne, geschmeidige Hänge gefahren sind. Die meisten Runs macht man aber schon im steileren Gelände und das zeichnet Alaska ja im Endeffekt auch aus und macht am Ende auch nochmals mehr Spass. Es ist cool einmal an seine Grenzen zu kommen.


Photo: Will Wissman

Durch den Schneedeckenaufbau, der aufgrund der Meereslage anders als bei uns in den Alpen ist, kann in viel steilerem Gelände gefahren werden.


Photo: Will Wissman / Rider: Parkin Costain

Die Sicherheit der Gäste steht an oberster Stelle. Die Seaba Crew ist ein unglaublich gut eingespieltes Team und arbeitet hoch professionell. Bei schnellen Wetterumschwüngen oder unsicheren Schneeverhältnissen wird sofort alles abgebrochen und absolut kein Risiko eingegangen.


                        

Noch selten ist es mir so schwer gefallen, über eine Reise zu schreiben. Es schien mir schier unmöglich die durchlebten Emotionen in Worte zu fassen. Vielleicht weil ein Traum in Erfüllung ging. Es fühlt sich aber auch drei Monate nach der Reise immer noch an, als wäre alles nur ein Traum gewesen.
Haines und die Seaba Crew haben mein Herz gestohlen. Alle meine Ängste und Zweifel die ich vor dem Trip hatte, lösten sich bei der Landung in Haines unmittelbar in Luft auf. Ich fühlte mich von der ersten Minute an zu Hause.

                        
Die Kombination aus der Landschaft, den Menschen, der Kultur und den geteilten Erlebnissen liessen für mich diese Reise zu einer der Besten meines Lebens werden.

                        
Photo: Will Wissman


Wenn man gesittete, entspannte und luxuriöse Heli-Skiferien erwartet ist man an diesem Platz fehl. Die Nächte in der Bar sind lang, das Bier kalt, die Parties laut und die Stories wild. Man trifft auf so viele unterschiedliche Charakteren und Lebensgeschichten. Dies und das Skifahren zu verarbeiten fordert einem auch emotional.

Doch am Ende verbindet das Skifahren und der Drang nach Freiheit – dem Eins werden mit der Wildnis.  Und das alles gibt dir Seaba Heli zu 100 %. Wer also Heliskiing in Haines machen will, der soll es tun.  Öffnet euch und seid parat um eine wilde, magische Welt für immer in euer Herz zu lassen.

Ihr seid neugierig wie ein Trip nach Haines im Detail für euch aussehen könnte? Schreibt mir unter [email protected] oder Simon  [email protected] eine Mail und gerne helfen wir euch mit der Auswahl des passenden Angebots oder stehen euch bei Fragen unterstützend zur Seite.

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